Mark Brandis Raumkadett 04 - Hinter den Linien
Ich muss zugeben das mich die Nachfolgeserie meines geliebten Mark Brandis bisher noch nicht wirklich fesseln konnte. Zu sehr nagte immer das Gefühl einer "Familienserie" in mir. Doch die Folge "Hinter den Linien" hat mich diesmal überzeugt. An den Drehbüchern von Balthasar von Weymarn gibt es nie wirklich etwas auszusetzen, wenn doch, dann ist das Jammern auf hohem Niveau, wie man heutzutage so schön sagt.
Die Story ist schlüssig und am Ende weiß man nicht wirklich ob es tatsächlich so ist, wie einige der Protagonisten meinen. Oder ist doch genau das passiert, was der junge Brandis gemeint hat zu erleben? Eine verdammt schwere Frage, die jeder für sich selber klären muss. Wer weiß was die Zukunft da noch für Überraschungen für bereit hält?
Kurz zum Inhalt. Zwischen der neu gegründeten Union und den asiatischen Republiken herrscht Kalter Krieg. Der junge Mark Brandis bekommt die Gelegenheit, bei einem Grenzpatrouillenflug dabei zu sein. Alba Bravo, die Pilotin des Zweimannjägers, ist schnell und furchtlos. Als sie verfolgt werden, glaubt Mark noch, alles sei unter Kontrolle. Doch plötzlich versagen die Systeme, und die beiden müssen abspringen, 50 Kilometer hinter der Grenze. Von da an schlagen sich die beiden durch das unbekannte Gelände um zurück in die Union zu gelangen.
Das die Stimme des jungen Brandis, Daniel Claus, einen hohen Wiedererkennungswert besitzt, hatte ich ja bereits schon einmal angemerkt. Aber diesmal spielt er nicht einfach nur den jungen Dummkopf Brandis, diesmal legt er wirklich solche Emotionen in seinen Ausdruck, das man ihm beispielsweise die Verzweiflung und das "nicht verstehen" deutlich anmerkt. Das spielt der junge Mann nicht mehr, das ist er wirklich der junge Brandis, der nicht verstehen kann was da mit ihm passiert ist. In diesem Moment kommt mir der Vergleich mit "Mark Brandis 30 - Planetaktion Z" in den Sinn. Auch da beherrscht David Nathan sein Stimminstrument in gleicher Weise, das der Hörer tief in die Geschichte eintaucht. Erfrischend auch, dass er nicht wieder "die Welt" rettet, sondern nur Teil eines Zweipersonen-Teams ist, das ums Überleben kämpft. Das fördert die Charakterentwicklung enorm, denn schließlich ist er nicht als der große Retter geboren, der er einmal sein wird.
Die Qualität ist wieder typisch Interplanar, also verdammt gut. Die Musik etwas moderner, der alte Mark Brandis führt in die Geschichte ein und wirft ab und an ein paar Gedanken in die Handlung. Die Sounds hervorragend, mit einigem Wiederkennungswert. Insgesamt gesehen eine deutliche Steigerung, wie ich finde. Nur die kurze Laufzeit ist ein deutlicher Wermutstropfen, bei dem Preis.