Jeff Wayne's Musikversion von Der Krieg der Welten.

In den siebziger Jahren beschloss ein junger Mann seine eigene Musikversion zu einem Klassiker zu schreiben. Und so entstand 1978 diese Version, die eine Mischung aus Erzählung und spannungsvoller Musik darstellte um, ganz wie in einem Film, die diversen Stimmungen zu den Geschehnissen der Invasion vom Mars zu schaffen. Damals war die Veröffentlichung eine Sensation und konnte diverse Preise einheimsen. So z.B. den Ivor Novello Award in der Kategorie The Best Recording In Science Fiction And Fantasy, in deren Jury sich so illustre Namen wie Steven Spielberg, George Lucas und Alfred Hitchcock befanden.

Ein Journalist beschreibt dabei die Geschehnisse der Invasion vom Mars. Seine Erzählung wechselt sich dabei immer mit kleinen Spielgeschehnissen, wie in einem Hörspiel, und der komponierten Musik von Jeff Wayne ab. Dabei verliert das Musical nie die Balance zwischen Unterhaltsamkeit und Langeweile, denn die Erzählungen sind relativ kurz und die Musik äußerst Stimmungsvoll. Zwar merkt man den Kompositionen ihre Herkunft aus den 70er Jahren an, sie wirken dabei aber nie altbacken, sondern in der vorliegenden Abmischung kraftvoll und mitreißend.

In der englischen Originalversion sprach Richard Burton den Journalisten, der die ganze Invasion beschrieb. Für die anderen internationalen Version wurden jeweils ganz bekannte Stimmen genommen. Hier in Deutschland war das Curd Jürgens.

Die vorliegende Neuausgabe auf CD ist nicht in der üblichen Plastikhülle, sondern in einem kleinen Büchlein, welches dreigeteilt ist. Auf der linken Seite ist das Booklet fest eingeklebt, in der Mitte und Rechts befinden sich die beiden CDs. Wer die Original LP-Ausgabe kennt, wird sich direkt an die Illustrationen erinnern, denn die Hintergründe und CDs selber sind mit den bekannten Motiven von damals bedruckt und ergeben ein einheitliches Bild. Das Booklet selber beinhaltet neben den Gemälden, die die einzelnen Passagen illustrieren, die Textauszüge, die der Journalist erzählt, sowie die Gesangstexte.

Zusätzlich gibt es biographisches Material über die Sprecher der englischen Originalausgabe, sowie den Autor Jeff Wayne, den Producer und die Schreiber der Liedtexte. Auch ein kurzer Text zu H.G. Wells, den Autor des Buches, ist zu finden. Leider sind die Texte in Englisch und was ich am bedauerlichsten finde, kein einziges Wort zu den deutschen Stimmen. Denn mal ehrlich, was interessiert mich die Vita von Richard Burton, wenn Curd Jürgens diese Rolle spricht?

Zum Schluss noch etwas Technisches. Die vorliegende Ausgabe ist eine Hybrid Super Audio CD (SA-CD). Auf einem normalen CD-Player wird der neue Remasterte Stereomix abgespielt. Besitzt man einen SA-CD-kompatiblen Player, so hört man dort den besseren Stereo und Multi-Channel Sound.

Bis auf die fehlenden deutschen Stimmen im Booklet ist die vorliegende Ausgabe eine rundum gelungene Neuauflage dieses Klassikers. Es macht Spaß dieser Musikversion zu folgen und die anderthalb Stunden vergehen wie im Fluge. Ein Musikgenuss und vielleicht eine Erinnerung an alte Zeiten.