Professor van Dusen 27 - im schwarzen Tann
Unsere beiden Protagonisten sind im Schwarzwald, jawohl bei uns in der Heimat. Der Schwarzwald, Heimat der Kuckucksuhr und des Bollenhuts. Professor van Dusen und Hutchinson Hatch haben sich für einige Tage im wunderschönen Baden-Baden einquartiert, als sie eine Eildepesche erreicht. Kein geringerer als Rudolph von Koch, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, bittet sie nach Freiburg: In der dortigen Bankfiliale sind eine große Summe Geldes und auch ein Bankangestellter verschwunden. Die Nachforschungen führen den Professor und Hatch von Freiburg aus tief in den schwarzen Tann.
In dieser Kriminalgeschichte kommt mal wieder das leicht überhebliche Ego des Professors zum Tragen. Irgendwie versteht er sich mit einem Esel nicht so recht und verwendet stattdessen dann später Hutchinson Hatch als Transportmöglichkeit. Als Hörer fragt man sich natürlich, wer mehr zu bedauern ist, der Esel oder der Reporter? Und auch die schwere Ermittlungsarbeit, sprich sich durch Regen und Gewitter kämpfen, überlässt er großzügig seinem Begleiter. Denn immerhin muss er seine kleinen grauen Zellen anstrengen.
An der Art der Erzählung erkennt man deutlich, dass das Drehbuch diesmal von jemand anderem geschrieben wurde, nämlich von Stefanie Pelzer-Bartosch. Ihr Erzählstil ist einfach anders. Auf eine Nachfrage von mir, warum Marc Freund das Buch nicht geschrieben hat, erhielt ich der Antwort, das Stefanie Pelzer-Bartosch jetzt dran war und es keinen besonderen Grund dafür gäbe.
Die Sprecher machen ihre Sache wieder alle hervorragend. Im schwarzen Tann ist der Professor wieder ein klein wenig überheblich, wie wir das von früher her kennen. Und der Reporter, Hutchinson Hatch, lässt sich immer noch zu viel gefallen. Auffällig ist, dass die Eröffnungsmusik deutlich anders ist als sonst. Sie klingt nach Flohmarkt und Geschenkbuden. Dafür ist die Eröffnung von Hatch wieder typisch, beginnend mit einem tiefen Seufzer. Auch das Ambiente, gerade im Gewitter, ist ganz hervorragend getroffen und vermittelt einen guten Eindruck, wie unangenehm sich die Protagonisten in diesem fühlen müssen.
Was einem, spätestens am Ende des Abenteuers auffällt, es gibt diesmal keine Toten. Das hat den Vorteil, dass der Professor an dieser Stelle wenigstens nicht spät kommen kann. Der einzige Kritikpunkt, den ich anbringen könnte, wäre die kurze Spieldauer von gerade mal 58 Minuten. Für Professor van Dusen Fans wieder eine schöne Unterhaltung.
- Die Sprecher:
- Professor van Dusen: Bernd Vollbrecht
- Hutchinson Hatch: Nicolai Tegeler
- Richard Langenberg: Lothar Hinze
- Irene Winkler: Jessica Walter-Gabory
- Friederike Möllenkamp: Sabine Arnold
- Frau Stäbler: Luise Lunow
- Anton: Wolfgang Lickert
- Franz Beyerling: Bastian Sierich
- Rosa: Cornelia Waibel
- Herbert Oset: Hans Jörg Krummholz
- Hans: Peter Lontzek
- Hermann Dischler: Dirk Hardegen